Das ist der Gipfel des Humors

Das ist der Gipfel des Humors

„Das ist der Gipfel des Humors“, schreibt die tz anlässlich einer Rede Horst Seehofers beim „Symposium Bavaricum“ – einer Veranstaltung der „besten Münchner Gesellschaft“. Seehofer zitiert folgenden Witz: Was haben Störche und Preußen gemeinsam? Einen großen Schnabel, ein kleines Hirn und einen Zug nach Süden. (tz vom Montag, 8.7.2019) Schwere Schenkelverletzungen, ob des fanatischen Draufhauens, wurden vor allem bei Unterstützern des „Haus des Humors“ festgestellt. Diese waren von Seehofer eingeladen und ein Großteil dieser Wichtigträger waren der Einladung gefolgt.

Dies lässt hoffen, dass das Haus des Humors mit ebenso feinsinniger und intellektueller Freude geführt wird, wie sie der Minister verströmt. Beweist München doch auch bei der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens das Geschick, nur die humorvollsten und espritreichsten Gegenwartskünstler auszuzeichnen, wie z.B. Helmut Kohl, Heino oder den erzreaktionären Sänger Gabalier.

Auch sei jedem ein Besuch des Hauses der bayrischen Geschichte in Regensburg empfohlen, wo man ganz auffällig-dezent zeigt, dass nur CSU, BMW und der FC Bayern die Geschichte Bayerns bestimmt haben. Diese drei Kulturträger werden doch hoffentlich im Haus des Humors stark vertreten sein, sonst werden wir nichts zu lachen haben.

Der neugrüne Söder unterstützt mit seinem tiefgründigen Humor das Haus und der Chefhumorist und Spezialclown des FC Bayern Uli Hoeneß ist zusammen mit dem Gourmand Polt „Co-Inspirator“. Ihre sensiblen Finger im Spiel um das Humorhaus haben auch Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU), Kunstminister Bernd Sibler (CSU). Mitmischen wollen auch die Bussi-Bussi-Schicki-Micki-Tussi Meisi Grill und der unerträgliche, weil immer humor-volle Eckart von Hirschhausen.

Die zweite Vereinsvorsitzende Marianne Wille (CSU) findet es eine „erlösende Nachricht“, dass der Stadtrat das Haus im Schlachthofviertel vorsieht. Mehr aber auch nicht. Welche Humorvielfalt in diesem Haus herrschen wird, sieht man schon an der ausgewogenen Parteienzusammensetzung.

Karl Valentin hat gesagt: „Wenn der Humor ernst genommen wird, hört der Spaß auf“. Und genauso siehts aus, wenn`s ums Geld geht. Es werden 15 Millionen gebraucht, um das Haus fertig zu stellen. Nehmen wir das Beispiel Neue Pinakothek: Der Umbau war auf 6 Jahre und 80 Millionen geplant. Jetzt heißt es, es wird wohl 9 Jahre dauern und 220 Millionen kosten. Da kann sich jeder ausrechnen, was das fürs Haus des Humors bedeutet. Alles lachhafte Summen. Betrachtet man aber das Alter der Unterstützer und Förderer des Humorhauses würde ich den Namen: „Mausoleum des Humors“ vorschlagen.

Eine letzte Bemerkung sei erlaubt. Warum so viel Geld und Energie in dieses Haus verschwenden? Wir haben doch schon ein Haus des Humors in München. Nämlich die „Bayerische Staatskanzlei“.

von Heinz von Erhard