KriegerSchutzVerein
Es gibt einen Tierschutzverein, eine Kinderschutzbund, einen Naturschutzbund, einen Verbraucherschutzverein, aber wer schützt unsere Krieger, unsere lieben Soldaten?
Es kommt doch tatsächlich vor, dass Soldaten als Mörder beschimpft werden, wo sie doch das Töten von Feinden oder anderen Menschen nie willkürlich vornehmen, sondern immer nur gezielt aus ehrenwerten Gründen: für die dankbare Heimat, für das Vaterland, für die Rüstungskonzerne (damit deren Warenabsatz nicht stockt und sie Arbeitsplatze abbauen müssten).
Glücklicherweise gibt es in jeder deutschen Stadt mehrere und auch in den Dörfern Tausende wunderbare Kriegerdenkmäler insbesondere für die toten Soldaten. Um die muss man gar nicht trauern, weil sie Helden geworden sind und bis in alle Ewigkeit bleiben. Einerlei ob sie freiwillig oder unfreiwillig einen heldenhaften Tod für ihre Liebsten, ihre Kommandeure und Kriegsherren auf jeden Fall sehr gerne gestorben sind. Da muss man nicht so genau hinschaun, wie der Tod für sie im Einzelnen aussah. Vielleicht haben sie vorher wenigstens einige Feinde zur Strecke gebracht. Ob die dann auch Helden heißen dürfen, müssen die Feinde unter sich ausmachen.
Keinesfalls handelt es sich um Mörder, denn alle haben immer auf höheren Befehl getötet, und die Befehlshaber haben nie einen Krieg von sich aus begonnen. Immer haben die anderen angefangen und sind schuld daran, wenn einige oder viele oder Millionen fürs Vaterland heldisch hinfallen und nicht mehr hochkommen.
Auf einigen KriegerDenkMälern stehen so heroische Sprüche, dass man gleich Lust kriegt, selbst in den Krieg zu ziehen und den Heldentod zu sterben:
„HELDEN DER STADT, RUHENDE SAAT, MAHNEN ZUR ERNTE KÜNFTIGER TAT.“
(Hof)
oder:
„SIE STARBEN FÜR DEUTSCHLANDS RUHM UND EHRE.“
(München)
oder:
„DEN GEFALLENEN ZUM GEDÄCHTNISDEN LEBENDEN ZUR ANERKENNUNG
DEN KÜNFTIGEN GESCHLECHTERN
ZUR NACHEIFERUNG“
(Stolzenau/Niedersachsen)
Sehr gerne schmücken Standortkommandanten der Bundeswehr, das Bundeskriegsministerium und Soldatenverbände solche steinerne oder bronzene Kriegspoesie mit gewaltigen Ehrenkränzen. Insbesondere am sog. Volkstrauertag. Da dürfen dann BuWe-Soldaten im grauen Sonntagsstaat und dem bekannten Trauergerät Sturmgewehr G36 von Heckler und Koch vorm Bauch im Gleichschritt heldengedenken, gefolgt von Veteranen und deutschen Bürschlein mit Schleppsäbeln, Stulpenstiefeln und Käseschachteln auf der rechten Hirnhälfte.
Unverständlich, warum die Jugend sich nicht massenhaft zur Nacheiferung meldet und ihrer wahren Berufung folgt. Es gibt so herrliche militärische Karrieren und tödliche Berufungen, aber die BuWe muss verzweifelt um Nachwuchs ringen. Heute ist das Soldatenleben doch noch viel lustiger als früher. Das sieht man an den schönen Werbeplakaten, die von der Bundeswehr und dem Kriegsministerium herausgegeben werden, damit die Jugend doch wieder vaterländische Lust bekommt. Da gibt es viel zu lachen und „Teamgeist“ statt Kadavergehorsam.
Wie soll das denn sonst klappen mit dem Verschleiß von Waffen und deren Nachlieferung durch die Rüstungsindustrie, wie soll das denn möglich werden mit der Erhöhung des Rüstungshaushalts auf 2%, wenn zu wenig karrierebewusste SoldatInnen bereit sind, die das Zeug in Schrott verwandeln?
Für besonders Tüchtige gibt es zur Belohnung auch mal einen Ausflug nach Afghanistan oder in ein anderes Kriegsgebiet. Es besteht womöglich sogar die Aussicht, als Held oder Heldin in den Ehrentempel der BuWe in Berlin einzuziehen. Also bitte, fühlt Ihr Euch nicht berufen?
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Gretel Kampf-Knarrenbauer (#soldatenschutzbund)